Im Sog der Abwärtsspirale

Ein beliebtes Mittel von Politik und Verwaltung war es, die Argumente der Anwohner durch Relativierung abzuschwächen. So sind die Anwohner der Meinung, die Verkehrsbelastung wird ihnen zu viel. Aber was ist „zu viel“? Auch wird der Pflegebau als zu breit und zu hoch empfunden. Aber wann ist ein Gebäude „zu hoch“? Objektiv zu fassen sind diese Begriffe ihrer Natur nach nicht.

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Wir legen Zeugnis ab

Bei dem Treiben, welches sich um die Aufstellung eines umstrittenen Bebauungsplans rankt, haben alle Beteiligten ihre ureigensten Zwänge zu bewältigen. Da ist die Verwaltung, die sich im Spannungsfeld Politik, Investor und Bürger befindet, die Politik, denen es um die „großen Zusammenhänge“, die eigene Partei und die Gunst des Wählers geht, die Lokalpresse, welche ihre Leser nicht vergraulen und den guten Kontakt zur Politik nicht verlieren möchte, und der Investor, der an sein „Return of Invest“ zu denken hat. Dass so mancher Investor auch noch Politiker ist, und so mancher Politiker auch noch privatwirtschaftliche Interessen verfolgt, gerade in der Baubranche, macht die Gemengelage nicht überschaubarer.
Da darf eine Bürgerinitiative, die ganz offen nur die Interessen der Anwohner vertritt, sich geradezu frei – um nicht zu sagen vogelfrei – fühlen. Ihr Gut ist die naive Hoffnung der Argumente, und sollte sie am Ende leer ausgehen, kann sie, bei aller Ent-Täuschung, subjektiv, aber ehrlich darüber berichten. Denn sie ist nicht zum Erfolg verdammt. Nun ist der Bebauungsplan beschlossen und die Bauleitplanung damit beendet. Die Zeit, das Abschlusszeugnis auszustellen, ist gekommen.

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Vom Determinismus in der Städteplanung

Deterministen sind der Auffassung, dass alle Ereignisse, also auch solche, die in der Zukunft liegen, im Grunde schon festgelegt sind. Doch ganz anders, als man bei dem in diesem Zusammenhang häufig verwendeten Begriff „vorherbestimmt“, vermuten könnte, ist dieser Gedanke ganz und gar nicht theologisch oder transzendental angehaucht, da er keinen Gott oder irgend ein anderes höheres Wesen mit einer bestimmten Absicht voraussetzt.

Vielmehr sei die Zukunft in der Theorie das Ergebnis natürlicher (z. B. physikalischer) Prozesse und somit im Grunde vorhersehbar. Der griechische Philosoph Demokrit gilt als Vater dieses Gedankens. Das entzaubert den freiheitlichen Gedanken des Menschen, die Entwicklung der Zukunft selbst (mit-)gestalten zu können. Sie ahnen, worauf wir hinaus wollen?

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Versprechen einfordern

Mit „Versprechen einfordern“ ist es wie mit „Karpfen angeln“. Allzu oft entgleitet der prächtige, aber schlüpfrige Bursche in letzter Sekunde. Nachfolgend ein Schreiben, welches die Bürgerinitiative am 04.10.2017 an vier führende dürener Lokalpolitiker richtete. Da zu diesem Zeitpunkt bereits abzusehen war, dass der Bebauungsplan vom Rat beschlossen wird, haben wir an die Zusagen erinnert, die den Anwohnern gemacht wurden. Wir haben nie eine Antwort darauf bekommen. Ist der Fang etwa bereits ausgebüchst? Doch lesen Sie selbst. Das Schreiben – sowie die nicht vorhandene Antwort – sprechen für sich.
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Elsdorf – das bürgerfreundlichere Düren

2016/2017 wurde in Elsdorf unter Beteiligung der gleichen Akteure wie in Gürzenich ein ebenfalls von der Gut Köttenich Gruppe betriebenes Seniorenquartier errichtet. Und zwar an der Ohndorfer Strasse, wo es sich nun malerisch „An Gut Ohndorf“ nennt.
Anders als in Düren hat der Elsdorfer Rat es aber nicht für nötig befunden, den Anwohnern ein viergeschossiges Gebäude zuzumuten. Er hat das Pflegeheim auf 11 m Höhe und damit auf drei Geschosse gedeckelt. Ein Staffelgeschoss, was für die 80 maximal erlaubten Plätze in einem Pflegeheim auch gar nicht nötig ist, gibt es erst gar nicht.

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