Die Zahl 80 spielt in unserem Leben keine herausragende Rolle. Jesus hatte nur 12 Jünger, die Erschaffung der Welt begnügte sich, genauso wie die Todsünden, mit 7 Kapiteln, und an jeder Hand wachsen gerade mal 5 Finger – zumindest dem Menschen. Und doch ist die Zahl 80 für die Erbauer von Pflegeheimen eine geradezu magische Zahl geworden, seit das Wohn- und Teilhabegesetz (§ 20 Abs. 2) für neue Betreuungseinrichtungen die Anzahl der maximal erlaubten Pflegeplätze auf 80 begrenzt hat. Vorbei sind sie Zeiten, in denen ein Heim mit 120 Plätzen mehr Profit abwerfen konnte, als eines mit nur 80. Schade für die Investoren und Betreiber, gut für die Senioren, die nicht in großen Pflegefabriken betreut werden wollen. Kleiner ist besser – hat selbst der Gesetzgeber befunden.
Die Bauarbeiten haben begonnen
Am 26.09.2017, genau an dem Tag, an dem der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt Düren den Satzungsbeschluss einstimmig empfiehlt, rücken die ersten Baufahrzeuge an. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stehen erste Halteverbots-Schilder.
Nachtrag: es war doch nicht der Baubeginn für das Seniorenquartier, sondern ledglich das Verteilerhäuschen an der linken Ecke wurde erneuert.
Ausgewogen abgewogen?
Im Rahmen der Offenlage hatten die Anwohner die Möglichkeit, Kritik zu dem Vorhaben als sogenannte Eingabe an die Stadt zu senden. Diese Möglichkeit wurde von vielen direkten Anwohnern genutzt; 52 private Eingaben sind neben den sogenannten TÖB-Eingaben (Träger Öffentlicher Belange) fristgerecht bei der Stadt eingegangen. Mit jeder dieser Eingaben muss sich die Verwaltung auseinandersetzen und diese abwägen. „Ausgewogen abgewogen?“ weiterlesen
Versprochen verbotene Gewerbe
Neben der Gebäudehöhe und -dichte betrachten die Anwohner das zusätzlich entstehende Verkehrsaufkommen mit großer Sorge. Schon heute sind die engen Straßen, die das Seniorenquartier umgeben, dicht befahren und ständig zugeparkt. So wird der Wingert als Ausweichstraße für die Schillingsstraße benutzt, dient seit einigen Jahren den relativ neuen Wohngebieten Am Dürener/Rölsdorfer Weg sowie dem großen AWO Seniorenheim als Zufahrt, und wird von Gürzenichern wie von Auswärtigen benutzt, um die Schule, die Sporthallen oder den Friedhof zu erreichen. Spricht man mit Alteingesessenen, die schon lange hier wohnen und berichten können, wie es „früher“ einmal war, dann wird einem noch bewusster, wie üppig der Verkehr, besonders zu Stoßzeiten, bereits jetzt ist. „Versprochen verbotene Gewerbe“ weiterlesen
Stadtplanung in der Milieublase
Vielleicht kennen Sie den Begriff „Filterblase“, der in letzter Zeit recht populär geworden ist, und häufig von den herkömmlichen, sogenannten „etablierten“ Medien aufgegriffen wird. Er beschreibt den Vorgang, dass Computeralgorithmen, sogenannte Filter, in Suchmaschinen oder Sozialen Medien eingesetzt werden, um dem Internetnutzer eine durch Vorselektion eingeschränkte Auswahl an Informationen zu zeigen, welche vornehmlich zu seiner bereits vorhandenen Weltanschauung passen. „Stadtplanung in der Milieublase“ weiterlesen
Schreiben an den Bezirksausschuss
Nach beendeter Offenlage und Bürgerbeteiligung (im Zeitraum vom 24.04.17 bis 26.05.17) erschienen im Vorfeld der am 14.09.2017 stattfindenden Sitzung des Bezirksausschusses Gürzenich neue, bisher nicht veröffentlichte Unterlagen im Ratsinformationssystem der Stadt Düren, auf welche man HIER zugreifen kann. Neu waren u. a. ein leicht veränderter Bebauungsplan, eine veränderte Begründung, der Durchführungsvertrag, die Erwiderungen der Verwaltung auf die Eingaben der Bürger („Abwägungen“ genannt), sowie eine überarbeitete Version des Verkehrsgutachtens. „Schreiben an den Bezirksausschuss“ weiterlesen
75 Stellplätze – ist das Glas halb voll oder halb leer?
Nachdem nun die abschließenden Unterlagen veröffentlicht wurden, möchten wir eine Einschätzung abgeben, wie zufrieden man mit den angekündigten 75 Stellplätzen unserer Meinung nach sein kann. Zunächst einmal stellt das Verkehrsgutachten auf Seite 26 einen Bedarf von 64 Stellplätzen für das ganze Gebiet fest. 75 Parkplätze sollen aber mindestens realisiert werden.
Rein vordergründig also ein großer Erfolg für die Anwohner. Dies ist jedenfalls die Erzählweise von Politk und Verwaltung, die sogar einen großen Puffer sehen. Demnach würde das Glas also geradezu überlaufen. „75 Stellplätze – ist das Glas halb voll oder halb leer?“ weiterlesen