An Fronleichnam kommt Eisen

An Fronleichnam, einem der wichtigsten katholischen Feiertage im Jahr und gesetzlicher Feiertag in NRW, kann man eigentlich erwarten, dass auf Baustellen nicht gearbeitet wird. Doch weit gefehlt. Auf der Großbaustelle Am Wingert waren auch an diesem Tag einige Arbeiter tätig. Ein Anwohner sprach sie an und fragte, wieso sie denn die Feiertagsruhe stören würden. Lapidare Antwort: „Kommt Eisen“. Erst mit einem Anruf bei der Polizei konnte dem Treiben ein Ende gesetzt werden.
Man beachte bitte: an Fronleichnam (Leib des Herrn) feiern die katholischen Christen die Anwesenheit Jesu in Gestalt von Brot und Wein bei jeder Messe. Nix da mit Eisen.

Kannste kaufen

Ein erstes Infoblatt, auf dem das geplante Seniorenquartier zum Kauf angeboten wird, ist im Internet aufgetaucht:

https://www.pflegeimmobilien-direkt.de/wp-content/uploads/2018/03/Datenblatt-Dueren-Guerzenich.pdf

Es enthält wenig neue Infos. Die gezeigten Bilder entsprechen nicht dem Stand des verabschiedeten Bebauungsplans. Die Übergabe an den Betreiber soll für 02/2019 geplant sein.
Jetzt heißt es schnell handeln: wer wenigstens 165.000,- EUR auf dem Konto hat, sollte schleunigst zuschlagen. Damit endlich auch der Kleininvestor vom sicheren deutschen Sozialsystem profitieren kann!

Bauhaus

Nachdem es auf dem Gelände die letzten Monate überraschend wenig Aktivitäten gab, steht dort seit ein paar Tagen ein erster Baucontainer. Geht es bald los?

Von seinem äußeren Erscheinungsbild her könnte der Baucontainer ein Vorbote und winziger Bruder der Betonkästen sein, die da bald kommen mögen. Die Form passt jedenfalls gut ins Bild. Der geneigte Architekt und Stadtplaner würde so etwas wahrscheinlich minimalistisch avantgardistisch nennen. Bauhaus-Stil eben. Aber merke: was nur funktional häßlich ist, hätte Walter Gropius keineswegs erfreut.

Im Hintergrund sehen Sie übrigens die riesigen Einfamilienhäuser der Nachbarbebauung, in die sich das 13 m hohe, 61 m breite Pflegeheim mit seinen zwei 37 m langen Seitenflügeln ganz sicher architektonisch harmonisch einfügen wird. Denn es hat ja einen kleinen Rücksprung irgendwo.

Der aufgestellte Bauzaun zerfällt derweil  in seine Bestandteile. Hoffen wir, dass die an dieser Stelle schon bald entstehende Großbaustelle fachgerecht abgesichert sein wird.

Unnötig nötige Pflegeplätze in Gürzenich

Betrachtet man den Standort des geplanten Pflegeheims Am Wingert, so mag man sich die Frage stellen, wie sinnvoll die Errichtung eines weiteren Pflegeheims gerade in Gürzenich ist. Zwar ist Gürzenich ein Stadtteil mit einem vergleichsweise hohen Anteil älterer Bewohner, allerdings gibt es am Dürener Weg, nur wenige hundert Meter entfernt, schon das große AWO Seniorenheim, welches nicht einmal voll ausgelastet ist (stand Ende 2016). Trotzdem musste sich die Bürgerinitiative von Politik und Verwaltung die Kritik gefallen lassen, dass gerade der Standort in Gürzenich ideal wäre, um eine wohnortnahe Versorgung von Senioren zu garantieren.  Ebenso würden in Düren, wegen des „demografischen Wandels“, generell mehr Pflegeplätze benötigt. Das sind zunächst einmal starke Behauptungen. Aber lassen sich diese auch nachhaltig durch Zahlen belegen?

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Nun ist das Malheur amtlich

Das heutige Amtsblatt der Stadt Düren gibt bekannt: Der Bebauungsplan Nr. VB 6/388 „Laverweg / Am Wingert“ in Düren-Gürzenich vom 26.11.2017 tritt in Kraft. Er kann ab sofort im Rathaus der Stadt Düren, 52349 Düren, Kaiserplatz 2-4, Amt für Stadtentwicklung, Abteilung Planung, Zimmer 325, eingesehen werden.

Im Sog der Abwärtsspirale

Ein beliebtes Mittel von Politik und Verwaltung war es, die Argumente der Anwohner durch Relativierung abzuschwächen. So sind die Anwohner der Meinung, die Verkehrsbelastung wird ihnen zu viel. Aber was ist „zu viel“? Auch wird der Pflegebau als zu breit und zu hoch empfunden. Aber wann ist ein Gebäude „zu hoch“? Objektiv zu fassen sind diese Begriffe ihrer Natur nach nicht.

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