Versprochen verbotene Gewerbe

Neben der Gebäudehöhe und -dichte betrachten die Anwohner das zusätzlich entstehende Verkehrsaufkommen mit großer Sorge. Schon heute sind die engen Straßen, die das Seniorenquartier umgeben, dicht befahren und ständig zugeparkt. So wird der Wingert als Ausweichstraße für die Schillingsstraße benutzt, dient seit einigen Jahren den relativ neuen Wohngebieten Am Dürener/Rölsdorfer Weg sowie dem großen AWO Seniorenheim als Zufahrt, und wird von Gürzenichern wie von Auswärtigen benutzt, um die Schule, die Sporthallen oder den Friedhof zu erreichen. Spricht man mit Alteingesessenen, die schon lange hier wohnen und berichten können, wie es „früher“ einmal war, dann wird einem noch bewusster, wie üppig der Verkehr, besonders zu Stoßzeiten, bereits jetzt ist. „Versprochen verbotene Gewerbe“ weiterlesen

Stadtplanung in der Milieublase

Vielleicht kennen Sie den Begriff „Filterblase“, der in letzter Zeit recht populär geworden ist, und häufig von den herkömmlichen, sogenannten „etablierten“ Medien aufgegriffen wird. Er beschreibt den Vorgang, dass Computeralgorithmen, sogenannte Filter, in Suchmaschinen oder Sozialen Medien eingesetzt werden, um dem Internetnutzer eine durch Vorselektion eingeschränkte Auswahl an Informationen zu zeigen, welche vornehmlich zu seiner bereits vorhandenen Weltanschauung passen. „Stadtplanung in der Milieublase“ weiterlesen

Schreiben an den Bezirksausschuss

Nach beendeter Offenlage und Bürgerbeteiligung (im Zeitraum vom  24.04.17 bis 26.05.17) erschienen im Vorfeld der am 14.09.2017 stattfindenden Sitzung des Bezirksausschusses Gürzenich neue, bisher nicht veröffentlichte Unterlagen im Ratsinformationssystem der Stadt Düren, auf welche man HIER zugreifen kann. Neu waren u. a. ein leicht veränderter Bebauungsplan, eine veränderte Begründung, der Durchführungsvertrag, die Erwiderungen der Verwaltung auf die Eingaben der Bürger („Abwägungen“ genannt), sowie eine überarbeitete Version des Verkehrsgutachtens. „Schreiben an den Bezirksausschuss“ weiterlesen

75 Stellplätze – ist das Glas halb voll oder halb leer?

Nachdem nun die abschließenden Unterlagen veröffentlicht wurden, möchten wir eine Einschätzung abgeben, wie zufrieden man mit den angekündigten 75 Stellplätzen unserer Meinung nach sein kann. Zunächst einmal stellt das Verkehrsgutachten auf Seite 26 einen Bedarf von 64 Stellplätzen für das ganze Gebiet fest. 75 Parkplätze sollen aber mindestens realisiert werden.
Rein vordergründig also ein großer Erfolg für die Anwohner. Dies ist jedenfalls die Erzählweise von Politk und Verwaltung, die sogar einen großen Puffer sehen. Demnach würde das Glas also geradezu überlaufen. „75 Stellplätze – ist das Glas halb voll oder halb leer?“ weiterlesen

Durchführungsvertrag oder Augenwischerei?

Gemäß § 12 Abs. 3a i.V.m. § 9 Abs. 2 BauGB sind im Geltungsbereich des Bebauungsplans ja nur solche Vorhaben (Nutzungen) zulässig, zu deren Durchführung sich der Vorhabenträger im Durchführungsvertrag verpflichtet. Wie der Durchführungsvertrag in unserem konkreten Beispiel aussieht, sehen Sie hier: NEUE_Anlage_1_Durchfuehrungsvertrag

Interessant daran ist jedoch, dass das gesamte Bauleitverfahren zwar auf der Basis eines solchen Durchführungsvertrags auf politischer Ebene beschlossen wird, der Vertrag aber nicht Bestandteil des Bebauungsplans ist. „Durchführungsvertrag oder Augenwischerei?“ weiterlesen

Vorsicht: Asoziale Anwohner Am Wingert

In den Diskussionen mit Politik und Investor hat die Bürgerinitiative den Vorwurf zu spüren bekommen, die Forderungen der Anwohner seien – zumindest in Teilen – vom Grundsatz her asozial. Das Wort „asozial“ wurde zwar nie direkt ausgesprochen, aber doch gab es den immer wiederkehrenden Vorwurf der anderen Seite, dass die Anwohner hier lediglich partikulare Interessen vertreten, die dem übergeordneten Gemeinwohl der Senioren, der Gemeinde Gürzenich und der Stadt Düren entgegen stehen und daher, gelinde gesagt, nicht besonders sozial und in letzter Konsequenz nachrangig wären. „Vorsicht: Asoziale Anwohner Am Wingert“ weiterlesen

Wem gehören die Straßen?

Eine zentrale Forderung der Anwohner war es, dass die ohnehin knappen Stellplätze auf den öffentlichen Straßen den Anwohnern erhalten bleiben, und nicht von den zahlreichen Nutzern des neuen Quartiers besetzt werden. Nun steht natürlich die Frage im Raum, mit welchem Recht die Anwohner so etwas Unverschämtes verlangen? Sind sie höherwertige Menschen, als die Senioren, die bald hier einziehen? Glauben die Alteingesessenen, sie hätten stärkere Rechte, als die Neuankömmlinge? Das kann ja nicht sein, schließlich geht es hier um öffentliche Straßen, auf denen jeder die gleichen Rechte hat!  Aber wie steht es mit dem Investor? Stellt er Straßen und Stellplätze der Öffentlichkeit zur Verfügung? Nein, ganz sicher nicht, aber das muss er doch auch nicht, da sein Gelände rein privat ist. Damit kann er ja tun und lassen, was er will. Oder etwa nicht? „Wem gehören die Straßen?“ weiterlesen

Seniorenquartiere und die Stellplätze

Durch die Errichtung großer Funktionsbauten, wie Seniorenheime oder Wohnblöcke für betreutes Wohnen, entsteht unweigerlich ein hohes Verkehrsaufkommen auf engem Raum. Nicht nur die Heerscharen der Mitarbeiter (in Gürzenich wurden 120-150 Arbeitsplätze 2016 in der Presse angekündigt, siehe Zeitungsartikel HIER), auch Besucher des Pflegeheims und die Bewohner von betreuten Wohnungen und Bungalows fahren sicherlich zu einem guten, wenn nicht gar allergrößten Teil mit dem PKW vor. „Seniorenquartiere und die Stellplätze“ weiterlesen

Seniorenquartier Elsdorf An Gut Ohndorf – Oder: was nicht passt, wird passend gemacht

Jeder kleine Bauherr, der ein Einfamilienhaus baut, weiß, dass er sich ganz genau an die Vorgaben des Bebauungsplans zu halten hat. Wer hat nicht schon von Freunden Berichte gehört, dass die Bauaufsicht streng durchgreift, wenn die Traufhöhe zu hoch geraten ist oder ein Erker zu weit vorspringt. Dann wird in der Regel der Rückbau verlangt. Und jeder weiß wohl auch, dass Garagen nicht zu Wohnzwecken verwendet werden dürfen.
Nun denken Sie vielleicht, die Vorschriften würden für jeden Bauherren  gleich gelten. Weit gefehlt, denn wenn Sie nur groß genug bauen, können Sie es schaffen, dass ein einmal erlassener Bebauungsplan im Nachhinein für Ihre Spezialwünsche angepasst wird. „Seniorenquartier Elsdorf An Gut Ohndorf – Oder: was nicht passt, wird passend gemacht“ weiterlesen

Fall Aldenhoven: was sind die Eingaben der Bürger wert?

Wie wir in unserem Beitrag über Aldenhoven berichtet haben, passierte dort zusammengefasst folgendes: Anfangs machte der Investor dem Gemeinderat sein Bauvorhaben schmackhaft, indem er zunächst Pläne für 22 Bungalows und ein Zentralgebäude für 19 betreute Wohnungen vorlegte. Dieses niedrige Bungalow-Dorf fand Zustimmung beim Aldenhovener Rat, der daraufhin vom Kreis DN einen Bebauungsplan ausarbeiten ließ. Einmal als Satzung beschlossen, war dieser Bebauungsplan ab dem 19.11.2015 gültig. Leider machte der Rat einen fatalen Fehler: der beschlossene Bebauungsplan war so allgemein gehalten, dass auch eine dichtere Bebauung mit höheren Gebäuden möglich war. „Fall Aldenhoven: was sind die Eingaben der Bürger wert?“ weiterlesen